Welchen Durchmesser sollten Tattoonadeln haben?
Was ist Durchmesser?
Die Stärke bzw. Dicke jeder einzelnen Tätowiernadel, die in der Konfiguration an der Stange befestigt ist, wird als Durchmesser bezeichnet.
|
Warum ist der Durchmesser wichtig?
Die Menge der aufgenommenen und in die Haut verteilten Tinte wird durch den Nadeldurchmesser bestimmt. Eine Veränderung des Nadeldurchmessers beeinflusst nicht nur die Hautschädigung, sondern auch die Geschwindigkeit und Gleichmäßigkeit des Farbauftrags. Dünnere Nadeln, wie beispielsweise eine Nadel Nr. 08 mit kleinerem Durchmesser, erleichtern das Auftragen von Schichten, da bei jedem Durchgang weniger Tinte aufgetragen wird. Das Ergebnis sind gleichmäßigere Übergänge. Aufgrund ihrer geringeren Farbverteilung können sie jedoch den Tätowiervorgang verlangsamen. Umgekehrt ermöglichen größere Nadeln, wie beispielsweise eine Nadel Nr. 12 mit größerem Durchmesser, eine schnellere Farbsättigung der Haut. Dennoch erhöht die größere Nadelgröße in der Konfiguration die Hautschädigung bei jedem Durchgang.
Die gängigsten Nadeldurchmesser für Tätowierungen:
Nr. 12 – 0,35 mm: Mit sogenannten „Standardnadeln“ kann der Tätowierer beim Tätowieren eine beträchtliche Menge Tinte aufnehmen.
Nr. 10 – 0,30 mm: Nadeln der Größe 10, auch „Double Zeros“ genannt, sind kleiner als die Nadeln der Größe 12, wodurch die Haut weniger traumatisiert wird und dennoch eine größere Tintenkapazität als bei Nadeln der Größe 8 möglich ist.
Nr. 08 – 0,25 mm: Diese oft als „Bugpins“ bezeichneten, dicht aneinander liegenden Tätowiernadeln erzeugen einen feineren Effekt auf der Haut.
Wie entscheide ich, welche Tätowiernadel ich verwenden soll?
Nachdem Sie sich für ein Design entschieden haben, ist es wichtig, den Zweck des Nadeldurchmessers zu bestimmen. Für eine gleichmäßige Farbsättigung empfiehlt sich eine Standardnadel Nr. 12. Sind jedoch filigrane Details oder nahtlose Übergänge durch Schichten gewünscht, wie beispielsweise bei einem Schwarz-Grau-Porträt, empfiehlt sich eine Bugpin-Nadel.
Die Größe der Tattoo-Nadeln spielt eine wichtige Rolle. Nr. 12-Nadeln sind nicht nur größer als Nr. 10, sondern haben auch einen größeren Abstand zwischen den Nadeln. Während eine 12-15-M1-Nadel einen schnellen Farbauftrag auf einer größeren Fläche ermöglicht, ist eine 10-15-M1-Nadel trotz gleicher Nadelanzahl aufgrund der dichteren Nadelanordnung etwas kleiner. Dies führt zu einem langsameren Prozess, da die Nadel kleiner ist und weniger Tinte in die Haut einbringt. Sie sorgt jedoch für einen gleichmäßigeren Farbauftrag auf der Haut. Dieses Prinzip gilt für alle Tattoo-Nadeln, einschließlich Liner, Flats und anderen.
Wofür eignet sich welcher Durchmesser am besten?
#12 (Standard)
Mit Standardnadeln lassen sich große Flächen schneller füllen, dies kann aber auch zu einer stärkeren Hautverletzung führen. Diese Nadelgröße eignet sich besonders für tiefschwarze und farbige Tribal-Tattoos. Beim traditionellen Tätowieren erzeugen größere Nadeln größere Punkte auf der Haut, was zum „Point Shading“-Effekt beiträgt. Zusätzlich können Punktier- und Schattierungstechniken eingesetzt werden, um dem Tattoo-Design Tiefe und Struktur zu verleihen.
#10 (Doppelnullen)
Weichere Schattierungen lassen sich durch die Verwendung von Nadelkonfigurationen erzielen, die die Vorteile von Standardnadeln und Bug Pins vereinen. Diese Kombination ermöglicht sanftere Übergänge zwischen schwarzen und grauen Bereichen im Tattoo-Design. Durch die sorgfältige Auswahl der richtigen Nadelkonfiguration können Künstler schöne und nahtlose Übergänge schaffen und so ein optisch ansprechenderes Tattoo kreieren.
#08 (Bugpins)
Bei Porträts ermöglicht die Verwendung feiner Nadeln die präzise Erfassung kleinster Details. Für Volltonfarben ist dies jedoch nicht zu empfehlen, da die dünnen Nadeln möglicherweise nicht genügend Tinte für eine flächendeckende Deckung abgeben. Mit diesen feinen Nadeln können Künstler mehrere Durchgänge über die Haut machen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Obwohl diese Technik Hautverletzungen minimiert, kann sie den Tätowierprozess insgesamt verlangsamen.